Waldfriedhof Rotenburg

Friedhofsbeschreibung

Im südlichen Teil des städtischen Friedhofs - Waldfriedhof Rotenburg – liegt das Grabfeld der Opfer des Nationalsozialismus, die vor allem aus dem Ausland stammen. Hier befinden sich die Gräber von 342 Opfern von Konzentrationslagern und Kriegsgefangenen.
Auf dem Gedenkstein, der in einer Ecke des Grabfeldes steht, wird die Zahl der Opfer angegeben (376). Diese Daten sind jedoch nicht mehr aktuell. Im Jahr 1947 wurden die Leichen und dieser Obelisk von ihrem ursprünglichen Bestattungsort in Unterstedt überführt. Damals wurden bei der Exhumierung die sterblichen Überreste einiger der Opfer in ihre Heimatländer gebracht.
In dem Grabfeld sind mehr als 90 Menschen polnischer Herkunft begraben - 11 Kriegsgefangene aus dem Stalag Sandbostel, 1 Soldat der 1. Polnischen Panzerdivision von General Maczek und KZ-Häftlinge, vor allem aus dem KZ Neuengamme, die kurz vor Kriegsende im Lager Sandbostel untergebracht wurden. Diese Häftlinge starben kurz nach der Befreiung im britischen Krankenhaus in Unterstedt an Erschöpfung und Krankheiten und wurden zunächst in einem Massengrab in der Nähe des Krankenhauses verscharrt.
Auf 50 Gräbern wurden kleine Grabsteine mit Namen aufgestellt (darunter 11 Gräber von polnischen Soldaten und Kriegsgefangenen). Die Namen der anderen wurden auf 10 Stelen eingetragen, die auf beiden Seiten des Grabfeldes aufgestellt wurden. Im Jahr 2015 wurde die Stätte im Auftrag der Stadt Rotenburg umgestaltet, und es wurden Tafeln mit den Namen von 318 Opfern aus 17 Ländern angebracht. In den meisten Fällen, so auch bei den hier ruhenden Personen polnischer Herkunft, sind die auf den Gedenksteinen eingemeißelten Daten stark verzerrt. (Verzerrt sind sie auch in den verfügbaren Archivunterlagen, was es unmöglich macht, ihren korrekten Wortlaut zu ermitteln).
In dem Grabfeld wurden eine Skulptur, die das Leiden der Menschen symbolisiert, eine Gedenktafel mit der Aufschrift „Den Opfern der nationalistischen Gewaltherrschaft“ sowie eine Informationstafel und ein Lageplan der Gräber aufgestellt. Der Obelisk in der Ecke des Grabfeldes trägt die Inschrift: „Dem Gedächtnis von 376 Toten vieler Nationen, gest. 1945. Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. Offb. 7,17“.

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