POLNISCHE GEDENKSTÄTTEN
UND KRIEGSGRÄBER
IN DEUTSCHLAND

Ein Dokumentationsprojekt, durchgefü­hrt im Rahmen des Programms “Natio­nale Erinnerungsorte im Ausland” des polnischen Ministeriums für Kultur und Nationales Erbe. Hauptziel des Programms ist die Erstel­lung eines Verzeichnisses sämtlicher pol­nischer Gedenkstätten in Deutschland.

Polnische Gedenkstätten und Kriegsgräber in Deutschland 

Das Projekt “Polnische Gedenkstätten und Kriegsgräber in Deutschland” wurde im Jahr 2017 von der Stiftung “Polnisch-Deutsche Aussöhnung” begonnen. Ziel des Vorhabens ist die Erstellung und Publikation einer Datenbank mit Informationen über polnische Gräber aus dem Zweiten Weltkrieg, die sich auf Friedhöfen und Gedenkstätten in der Bundesrepublik Deutschland befinden..

Die Datenbank umfasst sämtliche — teils spärliche — Informationen zu den Begräbnisstätten polnischer Bürger. Es handelt sich um Männer, Frauen und Kinder, die während des Zweiten Weltkriegs ermordet wurden oder infolge von Kriegshandlungen, Erschöpfung, Hunger und Krankheiten starben: Soldaten, Häftlinge in Konzentrationslagern und anderen Gefängnisstätten, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter. Darüber hinaus sind Informationen zu Gräbern sogenannter Displaced Persons enthalten — polnischer Bürger, die nach Kriegsende in Sammellagern unter der Obhut internationaler Flüchtlingshilfsorganisationen untergebracht waren und bis Juni 1950 in Deutschland verstarben.

Nicht alle polnischen Kriegsgräber sind bis heute erhalten geblieben. Viele von ihnen wurden nicht gekennzeichnet oder korrekt beschriftet. In den Friedhofsbüchern sind oft weder die Tatsache noch Details zur Beisetzung verzeichnet. Einige Gräber wurden in den Nachkriegsjahren aufgelöst, andere gingen bei den Exhumierungen und Säuberungen der Friedhöfe “verloren&rdquo. Viele Opfer wurden auch anonym in Massengräbern verscharrt. Die vorliegende Datenbank ist eine Zusammenstellung von Informationen über Personen, die auf einem bestimmten Friedhof oder an einem bestimmten Ort begraben sind, auch in Fällen, in denen der tatsächliche Bestattungsort bisher nicht ermittelt werden konnte. Gemäß der deutschen Gesetzgebung und dem deutsch-polnischen Abkommen sind Kriegsgräberstätten und Gräber von Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft gesetzlich geschützt und sollen als Mahnung für künftige Generationen gepflegt und dauerhaft erhalten werden.

Die in der Datenbank enthaltenen Informationen stammen aus Archivdokumenten wie Friedhofs- und Totenlisten, die kurz nach dem Krieg vor allem vom Roten Kreuz und polnischen diplomatischen Vertretungen erstellt wurden. Weitere Daten lieferten von deutschen Standesämtern ausgestellte Sterbeurkunden. Eine äußerst wichtige Informationsquelle zu polnischen Gräbern sind auch die Verzeichnisse des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. sowie die von Stadt- und Friedhofsverwaltungen, Religionsgemeinschaften, Gedenkstätten und Museen gewonnenen Daten.

Die fotografische Dokumentation ist größtenteils Ergebnis zahlreicher durch die Stiftung realisierter Besuche der Grabstätten an diesen Orten. In einigen Fällen lieferten Friedhofsverwaltungen Bildmaterial zur Verfügung.

Alle Personen und Organisationen, denen Daten vorliegen, die für das Projektziel relevant sein könnten, laden wir ein, mit uns zu kooperieren. Wir freuen uns über den Austausch von Informationen und Daten zu polnischen Kriegsgräbern in Deutschland.

Diese Website ist ein Ort des Gedenkens an die polnischen Bürger, die während des Zweiten Weltkriegs Opfer der deutschen Repressionen wurden. Darüber hinaus soll sie polnischen Familien, die sich über Schicksal und letzte Ruhestätte ihrer Angehörigen informieren möchten, als Quelle dienen. Obwohl seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs mehr als 70 Jahre vergangen sind, suchen noch immer zahlreiche Menschen nach den Spuren ihrer Angehörigen, die früher als vermisst galten.

Weitere Informationen über Polnische Kriegsopfer finden sich auf der Projektwebsite www.straty.pl, auf der die Daten der Opfer und Verfolgten unter deutscher Besatzung zusammengestellt sind.

Vorrangiges Ziel des Projekts “Polnische Kriegsgräber und Gedenkstätten in Deutschland” ist es, den gefallenen, ermordeten und verstorbenen Bürgern Polens eine würdige Ruhestätte zu geben und ihre außerhalb der Staatsgrenzen gelegenen Gräber zu pflegen.

Gleichzeitig möchten wir Sie dazu ermutigen, polnische Gräber auf deutschen Friedhöfen zu besuchen, Kerzen anzuzünden und sich ggf. in der Grabpflege zu engagieren.



Gefördert aus den Mitteln des polnischen Ministers für Kultur und Nationales Erbe im Rahmen des Fonds zur Förderung der Kultur. Die Mittel stammen aus den Zusatzeinnahmen, die im Rahmen der staatlichen Glücksspielverordnung (gemäß Artikel 80 Absatz 1 des Gesetzes vom 19. November 2009) auf Glücksspiele erhoben wurden.


Das Projekt wurde aus den Mitteln des Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen im Rahmen des Wettbewerbs Öffentliche Diplomatie gefördert.