Gedenkstätte Buchenwald

Friedhofsbeschreibung

Das Konzentrationslager Buchenwald wurde 1937 auf dem Ettersberg bei Weimar errichtet. In seiner Anfangsphase war es für Menschen bestimmt, die aus der deutschen „Volksgemeinschaft“ ausgeschlossen waren, d. h. für politische Gegner, sogenannte „Asoziale“, Juden, Roma, Zeugen Jehovas und Homosexuelle. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs trafen Häftlingstransporte aus ganz Europa in Buchenwald ein. Der erste polnische Transport erreichte das Lager im September 1939.
Das Konzentrationslager Buchenwald hatte 136 Außenlager, in denen auch Frauen und Mädchen zur Arbeit in der Schwer- und Rüstungsindustrie gezwungen wurden.
Hier waren zwischen 1937 und 1945 insgesamt etwa 250.000 Häftlinge aus allen europäischen Ländern inhaftiert. Die Zahl der Opfer dieses KZs wird auf 56.000 geschätzt. Sie kamen durch Schikanen, Zwangsarbeit, „pseudomedizinische Experimente“ oder im Rahmen einer systematischen Liquidierungsaktion (8.000 sowjetische Kriegsgefangene) ums Leben. Ein Sechstel aller Häftlinge kam aus Polen. Von den 42.000 polnischen Bürgerinnen und Bürgern im Konzentrationslager Buchenwald (darunter 13.500 polnische Juden) erlebten 6.500 (darunter 1.600 polnische Juden) die Befreiung nicht mehr.
Die Evakuierung des Lagers sowie die „Todesmärsche“, die zahlreiche Menschen das Leben kosteten, begannen kurz vor Ende des Krieges. Am 11. April 1945 wurde das Lager von der amerikanischen Armee befreit, die von den Häftlingen (Mitglieder der Widerstandsbewegung) begrüßt wurde.
Im Juli 1945 verließen die Amerikaner Thüringen und das Gebiet geriet unter die Kontrolle der Roten Armee. Auf dem Gelände des ehemaligen Lagers wurde ein Speziallager eingerichtet, in dem etwa 28.500 Personen interniert wurden, überwiegend Männer zwischen 40 und 60 Jahren. Der Großteil waren ehemalige Mitglieder der NSDAP oder andere Personen, die in die Strukturen des NS-Systems (Verwaltung, Justiz, Polizei) eingebunden gewesen waren. Nach der Auflösung des Speziallagers wurden viele Gebäude auf dem Gelände abgerissen.
Zahlreiche Häftlinge wurden durch Erhängen, durch Phenol-Injektionen ins Herz, durch Erschießen oder, wie im nahe gelegenen Bernburg, durch Gas getötet. Viele starben an Erschöpfung, nachdem die Amerikaner das Lager bereits befreit hatten. Sie wurden in Einzelgräbern in der Nähe des Bismarckturms beigesetzt. Nachdem der Turm abgerissen und dort ein Denkmal errichtet worden war, exhumierten die DDR-Behörden ihre sterblichen Überreste und überführten sie in die Massengräber rund um das Denkmal. Das Grab von acht polnischen Häftlingen, die nach der Lagerbefreiung starben, befindet sich am Friedhofsrand, rechts neben dem Denkmal.
Vor dem Denkmal befinden sich Massengräber mit Urnen. Hier wurde die Asche von Häftlingen begraben (darunter von sehr vielen polnischen, deutschen und österreichischen Juden), deren Leichen in den Krematorien verbrannt, von der SS gelagert und nie an die Familien der Toten zurückgegeben wurden.
1958 wurde das Mahnmal am Südhang des Ettersbergs fertiggestellt. Heute steht die Gedenkstätte Buchenwald unter der Trägerschaft der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, die mit Mitteln der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Thüringen finanziert wird.

Kontaktdaten

Friedhofsadresse : , Thüringen
99427 Weimar
GPS: 51.0215, 11.24923

Friedhofsverwaltung :  Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora,
www.buchenwald.de,
sekretariat(at)buchenwald(dot)de,
99427 Weimar,



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