KZ-Friedhof - Erpfting

Friedhofsbeschreibung

Im Gebiet der bayerischen Stadt Landsberg am Lech gab es von Juni 1944 bis April 1945 elf Außenlager des KZ Dachau, die zusammen den KZ-Außenlagerkomplex Kaufering bildeten. Die Häftlinge dieser Lager waren zur Arbeit am Bau unterirdischer Bunker eingeteilt, die als Fabriken für die Produktion von Messerschmitt Me 262-Kampfflugzeugen genutzt werden sollten.
Dies war der größte Außenlagerkomplex des KZ Dachau, in dem 30.000 hauptsächlich jüdische Häftlinge aus den von Deutschland besetzten Ländern inhaftiert waren. Unter ihnen waren auch zahlreiche Menschen aus Polen. Die meisten überlebten nicht, sondern starben an den Folgen unmenschlicher Arbeitsbedingungen, an Hunger, Kälte und Krankheiten. Die arbeitsunfähigen Häftlinge wurden bis Ende 1944 in die Gaskammern von Auschwitz geschickt. Seit November 1944 starben mehr als 6.400 Menschen in den Lagern von Kaufering. Sie wurden in Massengräbern auf 12 Friedhöfen in der Umgebung begraben.
Den genauen Bestattungsort der einzelnen Opfer zu bestimmen, ist zur Zeit nicht möglich.
Auf dem Friedhof in der Nähe des Landsberger Stadtteils Erpfting wurden etwa 2.000 Opfer des Lagers VII in neun Massengräbern bestattet. Der Friedhof entstand im Jahr 1950. Er ist von einer niedrigen Steinmauer umgeben, das schmiedeeiserne Eingangstor zieren zwei Davidsterne. Zum Denkmal führt eine breite Allee, auf deren beiden Seiten sich Massengräber befinden. Auf dem Denkmal mit Mosaik-Davidstern ist das folgende Zitat zu lesen:
„Befhiel dem Herrn deine Wege! Er wird deine Gerechtigkeit hervorbringen wie das Licht und dein Recht wie den Mittag“. 37. Psalm Davids
„Den Opfern des KZ-Lagers Erpfting zum Gedenken errichtet im Jahre 1950.“
Fünf Kriegsopfer und fünf weitere, die nach der Befreiung starben, sind namentlich bekannt.

Kontaktdaten

Friedhofsadresse : Erpfting, Bayern
Landsberg am Lech, Friedheimer Weg
86899
GPS: 48.026167,10.844417

Friedhofsverwaltung :  


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