Von 1944 bis April 1945 existierte in Leonberg ein Außenkommando des KZs Natzweiler. Hier arbeiteten die Häftlinge in einem unterirdischen Autobahntunnel („Alter Engelbergtunnel“), der zu einer Messerschmitt-Rüstungsfabrik umgebaut wurde. Im Lager Leonberg starben 389 Männer an Hunger, Krankheiten und Schikanen. 308 Opfer sind namentlich bekannt, bei 81 Opfern ist die Identität ungeklärt.
Hunderte erschöpfte und arbeitsunfähige Häftlinge dieses Lagers wurden nach Dachau, Vaihingen/Enz und Bergen-Belsen verlegt, wo sie innerhalb kurzer Zeit verstarben. Viele kamen auf dem Todesmarsch und bei der Evakuierung des Lagers im April 1945 ums Leben.
Das Massengrab, in dem 337 KZ-Opfer (davon 104 polnische) begraben liegen, befindet sich im südöstlichen Friedhofsteil. Dort wurde eine Steintafel mit dem folgenden Text angebracht: „389 Söhne vieler Völker Europas... Opfer der Gewaltherrschaft in dunkler Zeit. Ihr Tod mahnt uns alle, das Rechte zu tun, dem Unrecht zu wehren und Gott in seinen Geschöpfen zu ehren\u201d. Das Grab ist bepflanzt, neben Blumen finden sich hier mehrere kleinere Namensschilder (darunter eines, das Józef Dzitkowski gewidmet ist, und eines für italienische Opfer).
Die sterblichen Überreste der Opfer wurden 1953 aus den Massengräbern am Hang des Blosenbergs exhumiert: 36 aus Westeuropa wurden in ihre Herkunftsländer überführt und der Großteil (337) hier beigesetzt. Die Gedenkstätte wurde 1962 errichtet und 2014 um Informationstafeln mit den Namen der identifizierten Opfer erweitert.
Neben dieser Ruhestätte für die Opfer des Lagers gibt es auf dem Friedhof noch fünf weitere Einzelgräber von Polen, die nach Kriegsende in der Gegend verstarben.
Friedhofsadresse : Leonberg, Baden-Württemberg
Burggasse 5
71229 Leonberg
GPS: 48.800343,9.019150
Friedhofsverwaltung : Friedhofsverwaltung,
www.leonberg.de/B%C3%BCrger-Stadt/B%C3%BCrger/B%C3%BCrgerservice/Friedhofs-und-Bestattungswesen.php?object=tx,2691.2.1&ModID=10&FID=420.101.1&NavID=2691.35&randbox=aus,
Belforter Platz 1,
07152 990-3112