Hauptfriedhof Stuttgart

Friedhofsbeschreibung

Der Stuttgarter Hauptfriedhof wurde während des Ersten Weltkriegs angelegt. Hier befinden sich mehrere Grabfelder für Opfer beider Weltkriege; unter anderem liegen hier Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie, verschiedener Bombenangriffe sowie gefallene Soldaten des Zweiten Weltkriegs begraben.
Im nordwestlichen Teil des Friedhofs gibt es drei Gräberfelder (Nr. 21, 24 und 26) mit Gräbern von Zwangsarbeitern aus Mittel- und Osteuropa. Auf einem davon (Nr. 26), wo sich die meisten polnischen Kriegsgräber befinden, wurden in unregelmäßigen Abständen 20 Steintafeln mit den Namen von insgesamt etwa 360 Opfern angebracht, die zwischen 1941 und 1945 ihr Leben verloren. Unter dem Grabfeld Nr. 26 wurden auf zwei länglichen Gräberfeldern 24 und 21, 9 Steinstelen aufgestellt: eine mit einem orthodoxen Kreuz, die anderen mit den Namen von etwa 200 Opfern aus Osteuropa.
Auch auf Gräberfeld Nr. 41 sind polnische Bürger begraben. Hier liegen Opfer von Bombenangriffen, von denen der tragischste am 12. September 1944 war.
Insgesamt fanden mehr als 1.000 ausländische Opfer des Zweiten Weltkriegs auf dem Stuttgarter Hauptfriedhof ihre letzte Ruhestätte. 240 von ihnen waren Polen und polnische Staatsbürger unterschiedlicher Nationalität und Religion sowie ihre Kinder, die während und nach dem Krieg zur Welt kamen. Sie starben infolge der erschöpfender Arbeit, Krankheiten, schweren Lebensbedingungen und Luftangriffen.
Im Jahr 2023 wurde dieses Grabfeld saniert, Gedenksteine renoviert, eine Stele mit lateinischem Kreuz und Tafeln mit den Namen von 226 identifizierten polnischen Bürgern aufgestellt.

Kontaktdaten