Friedhof Westerhüsen

Friedhofsbeschreibung

Auf dem Magdeburger Friedhof im Stadtteil Westerhüsen befinden sich Grabstätten von Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und Häftlingen. Ein Ausländerfriedhof wurde 1941 in einem separaten und umzäunten Teil des Friedhofs Westerhüsen eingerichtet. Bis Ende des Krieges wurden hier rund 800 Menschen verschiedener Nationalitäten bestattet.
Die erste Beerdigung fand mit der Beisetzung des polnischen Leutnants Antoni Budny am 4. August 1941 statt. Monat für Monat stieg die Zahl der Gräber. Die letzten Beerdigungen fanden nach Kriegsende im Juni 1945 statt. Nach überlieferten Informationen sind hier 331 Russen, 138 Polen, 81 Ukrainer, 15 Serben, 13 Tschechen, 4 Belgier, 3 Letten, 2 Chinesen und 2 Spanier begraben. Von vielen der Bestatteten sind weder persönliche Daten noch Herkunftsland bekannt. Nach dem Krieg stand der Friedhof unter sowjetischer Militärverwaltung. Damals wurden die ersten Gedenkstätten mit den Symbolen der UdSSR errichtet und auf den Gräbern wurden Namenstafeln für die Opfer angebracht. Eine unbekannte Zahl belgischer, dänischer, französischer, niederländischer und norwegischer Bürger wurde damals ebenfalls exhumiert, sodass die Zahl der hier bestatteten Opfer nicht eindeutig bestimmt werden kann. Im Jahr 1995 wurde das Gelände zum Feld der Vereinten Nationen ernannt, 2005 wurde eine Gedenktafel mit dem Zitat von Willi Brandt „Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts“ und den folgenden Angaben angebracht: „Auf diesem Friedhof ruhen 766 Opfer des II. Weltkriegs aus 11 Nationen“.
Seit 2013 steht neben den Gräbern ein Metallbuch, dem die Namen der Opfer und Informationen über ihre Herkunft zu entnehmen sind.

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