Ausländischer Kriegsgräberfriedhof, Meppen - Groß Fullen

Friedhofsbeschreibung

Auf dem Kriegsgräberfriedhof Groß Fullen im Emsland befindet sich ein Grabfeld mit etwa 145 Gräbern polnischer Bürger, die in den Nachkriegsjahren (1945-1948) in Haren (damals Maczków) verstarben.
Im Jahr 1958 wurden die Gräber der polnischen Einwohner von Maczków vom Friedhof in Haren an diesen Ort verlegt. Neben etwa 145 Polen sind hier mehr als 1.700 Kriegsopfer (Häftlinge und Kriegsgefangene) verschiedener Nationalitäten, darunter vor allem Bürger der UdSSR, begraben.
Die polnischen Gräber auf dem Friedhof Groß Fullen werden von den örtlichen Behörden und dem polnischen Konsulat in Hamburg betreut. Der Friedhof und das Grabfeld werden regelmäßig gereinigt, aber aufgrund der Zeit, die seit ihrer Einrichtung verstrichen ist, sind einzelne Elemente der Gedenkstätte bereits renovierungsbedürftig. Im Jahr 2022 wurde das polnische Gräberfeld renoviert und neugestaltet. Anhand einer aktualisierten Grabliste und einer Informationstafel über die Geschichte von Maczków — einer polnischen Enklave in Deutschland — wurde zudem eine neue Form des Gedenkens errichtet. Das Projekt wurde von der Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung realisiert. Die Renovierungs- und Konservierungsarbeiten wurden vom Ministerium für Kultur und Nationales Erbe der Republik Polen aus dem Fonds für Kulturförderung mitfinanziert.


Eine kurze Geschichte von Maczków
An der Befreiung des Emslandes im nordwestlichen Teil Deutschlands nahmen die 1. Polnische Panzerdivision unter General Stanislaw Maczek und zu Teilen die 1. unabhängige Fallschirmjägerbrigade unter General Stanislaw Sosabowski teil. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde dieses Gebiet Teil der britischen Besatzungszone, die eine Zeit lang von Polen verwaltet wurde. Daher spricht man manchmal von einer „polnischen Besatzungszone in Deutschland“.
Nach Kriegsende lebten im Emsland etwa 40.000 Ausländer, sogenannte Displaced Persons (DP), von denen viele aus Polen kamen. Unter ihnen waren vor allem ehemalige KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie demobilisierte Soldaten der polnischen Streitkräfte. Zu diesen gehörten auch Teilnehmer des Warschauer Aufstands, darunter mehr als 1.700 junge Frauen, die aus dem Stalag VIC in Oberlangen befreit wurden.
Die Konzentration von Tausenden Menschen, oft in schlechtem Gesundheitszustand, mit materiellen Bedürfnissen, führte zu einer Reihe von Problemen. Um einen Platz für sie zu finden, wurde die deutsche Bevölkerung aus großen Teilen des Emslandes vertrieben, und polnische DPs besetzten ihre Häuser.
Die Stadt Haren an der Ems wurde kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zum Zentrum des polnischen Lebens. Sie wurde zunächst in Lwów und dann in Maczków umbenannt. Die Verwaltung wurde von Grund auf neu aufgebaut, das Bildungswesen organisiert und das soziale und kulturelle Leben blühte auf. Tausende Polinnen und Polen zogen durch die Stadt, einige blieben für kurze Zeit, andere ließen sich länger nieder. Gemeinsam freuten sie sich über die wiedergewonnene Freiheit, kämpften mit der schwierigen Nachkriegsrealität und dachten über ihr zukünftiges Schicksal nach. Im Juni 1945 lebten in Maczków etwa 5.000 polnische Einwohner. Die meisten von ihnen waren junge Menschen, die nach Jahren der Gefangenschaft, der Zwangsarbeit und der Kriegswanderung ein normales Leben beginnen wollten. Einige von ihnen heirateten bald und bekamen Kinder. In den Jahren 1945-1948 wurden in Maczków 289 Eheschließungen registriert und 497 Kinder geboren. Viele Einwohner von Maczków verstarben aufgrund von Kriegserlebnissen, Gefängnis- und Lageraufenthalten, Unterernährung und Krankheiten, sodass sie ihre Auswanderung oder Rückkehr in die Heimat nicht mehr erlebten. Ihre letzte Ruhestätte fanden sie auf dem örtlichen Friedhof. Von Dezember 1945 bis Februar 1948 fanden in Maczków 101 Beerdigungen statt.
Die letzten Polinnen und Polen verließen Maczków Mitte 1948. Nach der Übernahme der Stadt aus polnischer Hand konnten die deutschen Einwohner von Haren dieses Kapitel der Geschichte lange Zeit nicht vergessen. Dass sich hier Polen aufgehalten hatten, erinnerten die Deutschen häufig als seltsam und negativ. Nach und nach wurden alle polnischen Spuren aus dem Stadtbild entfernt. Polnische Informationstafeln verschwanden, Straßen bekamen ihre alten Namen zurück und Inschriften wurden übermalt. Keine Gedenktafel informiert mehr über die polnische Episode der Stadtgeschichte.
Erst Anfang der 1990er Jahre begann sich die Einstellung gegenüber Polinnen und Polen langsam zu ändern. Ehemalige polnische Einwohner besuchten die Stadt an der Ems. Anfangs gestalteten sich die Gespräche zwischen Polen und Deutschen schwierig, doch mit der Zeit wurden die Hindernisse überwunden. Heute haben die Harener Bürger im Allgemeinen keinen Zweifel daran, dass die polnischen Kriegsopfer damals nicht freiwillig ins Emsland kamen, sondern durch die historischen Umstände dazu gezwungen wurden. Man hat den Eindruck, dass die Geschichte von Maczków Teil der Nachkriegsgeschichte von Haren geworden ist.

Quelle: www.porta-polonica.de/pl/atlas-miejsc-pami%C4%99ci/maczkow-polska-enklawa-w-polnocnych-niemczech.

Kontaktdaten

Friedhofsadresse : Groß Fullen, Niedersachsen
Weststraße 9
49716 Meppen
GPS: 52.700092,7.176847

Friedhofsverwaltung :  


FRIEDHOFSFOTOS
BESTATTETE PERSONEN

Adamczyk Karol
(1929-1945)

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Bagniewska Barbara
(0-1947)

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Bednarski
(0-1946)

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Borecki Marian
(1932-1946)

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Borycka Maria
(0-1946)

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Brzozowski Wiktor
(1910-1947)

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Bujanowski
(0-1946)

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Chełminiak Helena
(0-1946)

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Chmielecki Leszek
(0-1946)

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Cucil Katarzyna
(1926-1946)

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Czerniak
(0-1946)

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Czyż Piotr
(1919-1947)

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Drzazga Władysław
(1923-1946)

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Dzieliński Mieczysław
(1945-1946)

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Egert Jerzy
(0-1947)

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Fiegel Mirosław
(1943-1945)

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Florczykiewicz Paweł
(0-1946)

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Gałkowski Władysław
(1903-1946)

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Gąszewska Barbara
(0-1946)

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George Leon
(1915-1947)

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Glichta Janusz
(1945-1946)

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Głuszenkow Jerzy
(0-1947)

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Górka Roman
(1924-1945)

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Grodecki Piotr
(1879-1946)

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Iwanowska Maria
(1884-1947)

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Jacko Janina
(0-1946)

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Jacko Krystyna
(0-1946)

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Jurkowska Bożena
(0-1947)

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Kaczmarek Eugeniusz
(1929-1945)

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Kaczmarek Jan
(1947-1947)

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Kaczmarek Tadeusz
(1928-1947)

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Kaczorowski Edward
(1946-1946)

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Kampioni Władysław
(1923-1947)

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Kanonowicz Olga
(1925-1946)

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Karagoda Natalia
(1913-1945)

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Kołodyński Jan
(1915-1946)

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Kołodziejczak Antoni
(1917-1946)

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Korpik Julianna
(1909-1946)

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Kozioł Eugeniusz
(0-1947)

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Kozłowska Stanisława
(0-1947)

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Krawiecka Alicja
(0-1947)

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Król Sławek
(0-1947)

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Krygier Henryk
(0-1947)

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Krymatowski
(1942-1945)

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Kurowska Helena
(1946-1946)

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Kuśmirek Józef
(0-1946)

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Kutyna
(0-1947)

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Kuźnik Józefa
(1915-1947)

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Machnik Marian
(0-1946)

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Majer Stanisława
(1900-1947)

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Majewski Wiktor
(0-1947)

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Małdarz Bronisława
(1905-1947)

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Małolepsza Krystyna
(†1946)

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Mandij Bronisław
(0-1947)

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Matykic Henryk
(0-1946)

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Milnik Tadeusz
(0-1946)

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Młynarski Ryszard
(0-1948)

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Mokrzycki Hilary
(0-1946)

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Nowicka Teresa
(0-1946)

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Osuch Franciszka
(1920-1946)

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Pałka Władysław
(1909-1947)

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Partas Wasyl
(1929-1945)

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Piekut Zofia
(0-1947)

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Plewiński Eugeniusz
(0-1946)

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Polcyn
(0-1946)

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ponad 30 bezimiennych
(0-0)

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Popławski Józef
(0-1946)

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Przystalska Regina
(0-1947)

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Rakowski Stefan
(1919-1946)

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Ratajczyk Regina
(0-1946)

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Rykaszewska Helena
(0-1946)

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Sankiewicz Andrzej
(0-1946)

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Sawicka Władysława
(1900-1948)

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Siwek Teresa
(1945-1946)

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Socha Jadwiga
(1946-1947)

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Solarska Helena
(1946-1946)

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Sosnowska Zofia
(1921-1945)

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Stachniewicz Stanisław
(1915-1948)

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Stawiarska Zofia
(1947-1947)

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Strojec Leokadia
(1944-1946)

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Struzik Jerzy
(0-1947)

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Strużyńska Ilona
(1946-1946)

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Szczygieł Anna
(1926-1947)

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Szkudlarek Józefa
(1890-1945)

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Szwarc Zofia
(0-1945)

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Szychta Józef
(1912-1945)

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Szymańska Teresa
(1945-1946)

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Szymczak Nina
(1911-1946)

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Śmiechowicz
(0-1946)

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Świątek Kazimierz
(0-1947)

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Tkaczenko Stanisław
(0-1947)

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Tkaczenko Zygmunt
(0-1947)

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Wasiukiewicz Anna
(0-1947)

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Wasiukiewicz
(0-1946)

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Wieczorek Władysława
(0-1947)

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Więcławek Władysław
(1944-1945)

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Wojciechowski Leon
(1922-1945)

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Wojciechowski Stanisław
(0-1946)

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Woźniak Wiesława
(0-1947)

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Wysocki Henryk
(0-1946)

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Zabawa Stanisław
(0-1947)

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Zabawa Władysław
(0-1946)

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Zaprzalska Danuta
(0-1947)

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Zarzycka Maria
(1945-1945)

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Zarzycki Czesław
(0-1947)

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Zbroja Władysław
(1906-1947)

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Zieliński Kazimierz
(1921-1946)

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