Friedhofkirche St. Stephan Irsee

Friedhofsbeschreibung

Während der Kriegsjahre befand sich in den Gebäuden des Benediktinerklosters Irsee eine Abteilung der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren, die in Bayern als sogenannte „Sammelstelle“ für unheilbar kranke Arbeiter aus dem Osten und Polen diente. Es war eines der Zentren der Aktion T4 - einem Programm zur physischen Vernichtung von „lebensunwertem Leben“. Im Rahmen dieser Aktion wurden psychisch kranke und behinderte Menschen ermordet; in Kaufbeuren und Irsee rund 2.000 Patientinnen und Patienten. Unter ihnen waren überwiegend Kinder.
Zwischen 1943 und 1945 wurden insgesamt 242 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in das Krankenhaus eingeliefert. Unter ihnen waren auch 81 Menschen aus Polen. Laut Aufnahme- und Entlassungsbüchern sind 22 von ihnen in Kaufbeuren gestorben oder ermordet worden.
Die Gräber der polnischen Opfer befinden sich auf dem Klosterfriedhof und auf dem Friedhof an der St. Stephanskirche in Irsee.
Der Friedhof, zu dem auch eine kleine Kirche gehört, liegt auf dem Gipfel eines Berges, auf dem sich im Mittelalter eine Burg befand. An die Euthanasieopfer erinnern eine Pieta und eine Gedenktafel in der Kapelle: „Gedenket im Gebet der Männer u. Frauen aus der Heil- u. Pflegeanstalt Irsee, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden u. der ewigen Auferstehung harren, Zur Erinnerung an die Opfer der NS-Euthanasie-Aktionen der Jahre 1941-1945, die hier ruhen“. Leider können die Daten der hier begrabenen Personen nicht mehr rekonstruiert werden.

Kontaktdaten

Friedhofsadresse : Irsee, Bayern
Oberes Dorf 4
87660 Irsee
GPS: 47.906156,10.570840

Friedhofsverwaltung :  Gemeinde Irsee, Friedhofsamt,
www.irsee.de/buerger-service-und-verwaltungrathaus/markt-gemeinde/gemeindeverwaltung.html#collapse-328,
info@irsee.de,
Meinrad-Spieß-Platz 1, 87660 Irsee,
+49 8341/2214


FRIEDHOFSFOTOS
BESTATTETE PERSONEN

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