Gedenkort KZ-Außenlager Klinkerwerk

Friedhofsbeschreibung

An der Schleuse in Lehnitz bei Oranienburg setzte die SS ab 1938 KZ-Häftlinge zum Bau der weltweit größten Ziegelei ein. Ihre Produkte waren für den Umbau Berlins zu Germania gedacht. Das „Kommando Klinkerwerk“ diente bis 1941 als Strafkompanie und nach dem Bau der Häftlingsbaracken als Außenlager mit Rüstungsproduktion. Tatsächlich war es jedoch das Vernichtungslager des KZ Sachsenhausen, in dem ganze Häftlingsgruppen durch mörderische Arbeit vernichtet wurden.
Viele Häftlinge des Außenlagers kamen bei Bombenangriffen im April 1945 ums Leben. In den Bombenkratern auf dem Gelände des ehemaligen Lagers befinden sich ungekennzeichnete Gräber zahlreicher Häftlinge. Auch auf dem Grund des Kanals und des Hafenbeckens liegen menschliche Überreste.
Heute befindet sich an der Schleuse Lehnitzsee die Freiluftausstellung „Steine für Germania — Granaten für den Endsieg“, die die Geschichte des Ortes und der Häftlinge sowie ein großes Modell des ehemaligen Außenlagergeländes Klinkerwerk präsentiert. Der überwiegende Teil der Gebäude und Infrastruktur aus der Kriegszeit ist nicht nicht mehr vorhanden.
Folgt man dem Kanal etwa 500 Meter, erreicht man den ehemaligen Hafen der Ziegelei. Am Eingang zum Hafenbecken befindet sich die 2015 gegründete „Gedenkstätte KZ-Außenlager Klinkerwerk“. Am Hafenkai befestigte Stahltafeln enthalten Auszüge aus den Erinnerungen ehemaliger Häftlinge, die u. a. die Haftbedingungen und das Leben im Lager auf Deutsch, Englisch, Polnisch, Französisch und Russisch beschreiben, sowie Botschaften für die Nachwelt enthalten. Auf einer Tafel steht: „Diesen Ort zu vergessen, käme einem Verbrechen gleich“.
Aus Ziegelsteinen, die in der Ziegelei gefunden wurden, wurde ein symbolisches Gefangenendreieck erbaut, das von einem Sockel umgeben ist, auf dem steht: „1939 - 1945 Seht hier, nicht weg!“
Informationen über die Opfer des KZ Sachsenhausen und seiner Außenlager und Kommandos finden Sie im Totenbuch des KZ Sachsenhausen 1936 — 1945 unter www.stiftung-bg.de/totenbuch/main.php und auch unter www.straty.pl

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