Gedenkstätte Hadmar

Friedhofsbeschreibung

Im Januar 1941 begann die systematische Tötung von Patientinnen und Patienten in der ehemaligen „Heil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke“ in Hadamar. Der Ort wurde zu einem der sechs Euthanasiezentren, die im Rahmen der sogenannten Operation T4 funktionierten. Ihr Ziel war es, die als „arbeitsunfähig“ und „unheilbar krank“ eingestuften Personen – Patienten von Anstalten und Krankenhäusern - zu töten.
In Hadamar wurden in nur acht Monaten über 10.000 Kinder, Frauen und Männer, die als krank oder behindert eingestuft wurden, ermordet; im Keller der Anstalt und in einer als Badehaus getarnten Gaskammer. Hier wurden auch polnische Zwangsarbeiter getötet, die aufgrund der unmenschlichen Bedingungen für weitere Arbeiten ungeeignet erschienen. Ihre Leichen wurden verbrannt. die Vergasung im August 1941 eingestellt.
Ab August 1942 wurde erneut mit Tötungen begonnen. Ärzte, Krankenschwestern und weitere Angestellte töteten Patientinnen und Patienten durch Medikamenten-Überdosen oder ließen sie verhungern. Bis 1945 wurden in Hadamar etwa 4.500 Menschen ermordet, darunter 62 polnische Zwangsarbeiter. Ihre Leichen wurden in Massengräbern auf dem zu diesem Zweck eingerichteten Friedhof beigesetzt, der sich auf einem Hügel neben der Anstalt befindet.
Im Jahr 1964 wurde der Friedhof in einen symbolischen Gedenkort umgewandelt. Es wurden ein steinerner Obelisk sowie steinerne Symbole verschiedener Religionen aufgestellt. Seit 1983 befindet sich in den Anstaltsgebäuden eine Gedenkstätte, die neben dem Friedhof auch die authentischen, noch erhaltenen Kellerräume umfasst, in denen sich die Gaskammern und das Krematorium befanden. Außerdem gibt es hier eine Ausstellung zur Geschichte des Ortes sowie ein Gedenkbuch mit den Namen der Opfer.
Heute befindet sich in Hadmar eine Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie.

Kontaktdaten

Friedhofsadresse : Hadamar, Hessen
Mönchberg 8
65589 Hadamar
GPS: 50.450090,8.042150

Friedhofsverwaltung :  Gedenkstätte Hadamar,
www.gedenkstaette-hadamar.de/webcom/show_article.php/_c-1159/i.html,
gedenkstaette-hadamar@lwv-hessen.de,
Mönchberg 8, 65589 Hadamar,



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