KZ-Friedhof Schömberg / Dautmergen

Friedhofsbeschreibung

Der KZ-Ehrenfriedhof Schömberg, der an der Straße zwischen Schömberg und Dautmergen liegt, wurde im Oktober 1946 eröffnet. Hier ruhen mehr als 1.770 Häftlinge des Konzentrationslagers Natzweiler — Außenlager Schömberg Dautmergen und Dormettingen.
Diese Lager gehörten dem Unternehmen Wüste, dessen Ziel es war, Öl aus Ölschiefer zu gewinnen. Das Lager Schömberg war von Dezember 1943 bis April 1945 in Betrieb. Aufgrund der katastrophalen Lebens- und Arbeitsbedingungen starben viele Häftlinge. Sie wurden im „Schönhager Loch“ in Massengräbern verscharrt. Nach Kriegsende im August 1945 begannen die Exhumierungsarbeiten unter Aufsicht der französischen Militärverwaltung, an denen deutsche Kriegsgefangene und Zivilisten beteiligt waren.
Das Lager Dautmergen bestand von August 1944 bis April 1945. Hier lebten mehr als 2.000 Häftlinge unter katastrophalen Bedingungen. Sie arbeiteten auch in den nahe gelegenen Ölschieferminen. Aufgrund der harten Lebens- und Arbeitsbedingungen war die Todesrate unter den Häftlingen sehr hoch. Die Leichen der Toten wurden in Gruben verscharrt, die etwa 300 bis 400 Meter vom Lager entfernt waren. Ende August 1945 wurde auch an diesem Ort mit der Exhumierung der Leichen begonnen. Die Arbeit sollte von 80 Kriegsverbrechern aus den Internierungslagern und 75 ehemaligen NSDAP-Mitgliedern ausgeführt werden. Die Leichen der Lagerhäftlinge wurden auf den neu angelegten Ehrenfriedhof an der Straße zwischen Schömberg und Dautmergen gebracht.
Insgesamt sind hier über 1.770 Opfer aus den Lagern Dautmergen, Dormettingen und Schömberg bestattet. Bei mindestens 530 von ihnen handelt es sich um Polen und polnische Juden.
Die tatsächliche Zahl der Toten und Ermordeten in diesen Lagern ist jedoch höher als die offiziellen Zahlen angeben. Viele kranke und sterbende Häftlinge wurden in andere Lager transportiert.
Auf dem Friedhof wurde 2008 eine Gedenkstätte für die Opfer errichtet. Auf einem Betonquader wurden die Personaldaten der Opfer auf Glastafeln angebracht. Tafeln informieren über die Geschichte des Lagers, die Opfer und die Gedenkstätten in der Region.

Kontaktdaten