Stadtfriedhof Tübingen

Friedhofsbeschreibung

In der nordöstlichen Ecke des Tübinger Stadtfriedhofs, auf Gräberfeld X, liegen ca. 1.157 Opfer des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs begraben. Die meisten von ihnen wurden zwischen 1933 und 1945 hier beigesetzt. Mehr als die Hälfte sind Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, die während des Zweiten Weltkriegs hingerichtet wurden. In vielen Fällen wurden ihre Körper zu Forschungszwecken an anatomische Institute gespendet. Erst in den Nachkriegsjahren wurden sie auf dem Friedhof beigesetzt.
Seit 2019 führt das Stadtarchiv der Universität Tübingen ein Forschungsprojekt durch, um ihre Identität und ihr Schicksal zu ermitteln: https://graeberfeldx.de/aktuelles/.
Auf dem Tübinger Stadtfriedhof ruhen nach heutigem Kenntnisstand mindestens 124 Polen: Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Häftlinge. Fast die Hälfte von ihnen sind Opfer von Hinrichtungen. Darüber hinaus befinden sich an diesem Ort Einzelgräber von Kindern von Zwangsarbeitern, die in Tübingen gestorben sind. Die letzte Beisetzung auf dem Grabfeld X fand 1990 statt.

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